Barhuf-Umstellung

Barhuf-Umstellung

Barhuf-Umstellung: Kann jedes Pferd barhuf laufen?
Kein Pferd wird mit Beschlägen geboren, aber auch keines mit Reiter auf dem Rücken. Manche Pferde brauchen daher einen Hufschutz – ob nun zeitweise oder permanent. Letztlich kommt es bei der Beantwortung dieser Frage auf die Konstitution des Hufs, die aktuelle Nutzung und Haltung sowie die Vorgeschichte des Tieres an.

Zeitpunkt der Barhufumstellung
Eine Umstellung beschlagener Pferde auf barhuf sollte zum Zeitpunkt des stärksten Hornwachstums geschehen, also eher im Frühjahr und Frühsommer. Eine Umstellung im Winter kann sich aber auch wegen der Haltung und Bodenverhältnisse als schwierig erweisen.

Darüber hinaus sollte die letzte Hufbearbeitung 6 bis 7 Wochen vor der Eisenabnahme erfolgt sein. So steht ausreichend Wandhorn für die ersten Schritte ohne Beschlag zur Verfügung.

Bodenverhältnisse
Elastische und trockene Böden sind ideal für eine Barhufumstellung. Pferde, die Weidezugang haben und in Boxen mit Sand/Schnitzeln stehen, werden sich mit der Umstellung leichter tun als andere. Beton, Pflaster oder auch dauerhaft tiefer Matsch sind weniger geeignete Untergründe. Abwechslung, zum Beispiel im Rahmen von regelmäßigen und zunehmend ausgedehnteren Spaziergängen, tut aber auch hier sehr gut.

Erst- und Folgebearbeitung
Bei der Beschlagentfernung ist wie immer sorgsam vorzugehen, um die durch Nägel angegriffene Hornwand nicht unnötig zu schädigen. Anschließend sollte nur eine minimale initiale Bearbeitung erfolgen. Überstände an den Eckstreben sind zu beseitigen, um Druck auf Lederhaut und Hufrolle zu vermeiden. Ist die Hornwand viel zu lang, kann von dieser vorsichtig Material abgetragen werden, um ein unkontrolliertes Ausbrechen von Wandhorn zu vermeiden.

Die weitere Bearbeitung sollte in kurzen Intervallen geschehen – aber keinesfalls kurzfristig ausgerichtet sein. Sohle, Strahl, Gelenke, Bänder etc. brauchen Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen.

Hufschutz & Hufschuhe
In der Umstellungsphase kann es notwendig sein, den Huf vorübergehend mit Hufschuhen zu schützen. Es ist jedenfalls empfehlenswert, Hufschuhe zur Hand zu haben. Denkbar ist aber auch, in der ersten Zeit gezielt mit hartem und weichem Cast zu arbeiten, mit dem sich gut provisorische Hufschuhe für die erste in der Regel fühlige Phase erstellen lassen (Profis hier Peter Denius/AFIT).

Die Auswahl an gewerblichen Hufschuh-Modellen ist mittlerweile sehr groß. Bei genauer Betrachtung der betroffenen Hufe, ihrer Nutzung sowie in Kenntnis der Eigenschaften der verschiedenen Hufschuhe grenzt sich die Zahl der Modelle in der Regel jedoch rasch ein. Bei der Auswahl der korrekten Hufschuhe und der Größenbestimmung helfe ich gern weiter. Allerdings greife auch ich hier gern auf Spezialisten in meinem Netzwerk zurück.